(sie/ihr) interessieren Treffpunkte, physische Räume und Situationen, die von unterschiedlichen Menschen gemeinschaftlich ausgehandelt, gestaltet und genutzt werden. Als Künstlerin und Designerin konzipiert, baut, programmiert, kuratiert und pflegt sie diese Räume im Rahmen von internationalen partizipativen und ortsspezifischen Projekten.
Seit 2018 entwickelt sie als eine der Projektleiter*innen von ›PARKS‹ eine neue Form von öffentlichem Grünraum, zwischen Park, Kunstort, Nachbarschaftstreffpunkt uvm. Im Rahmen von ›PARKS‹ wirkte sie an weiteren Projekten, wie dem kollaborativen Skulpturenpark ›touch, don´t touch‹ oder dem internationalen Symposium über urbanes Kuratieren ›Alles ist schon da‹, mit. Sie hat gemeinsam mit weiteren Künstler*innen das schwimmende Gemeingut ›Archipel‹ konzipiert und wurde dafür u.a. zu internationalen Kunstresidenzen des ›Goethe Instituts‹ eingeladen.
Als langjährige freie Künstlerin arbeitete sie mit der Stadtkurator*in Hamburg und mit Gruppen wie der ›geheimagentur‹ und ›ZOLLO‹ u.a. an den Projekten ›Hamburger Seefrauenparade‹ und ›There is no satisfaction‹. Als Teil der sechsmonatigen Kunstresidenz ›Auf weiter Flur‹ entwickelt sie im ländlichen Raum um Chemnitz die ›Neue Wirtschaft – offene Gemeinschaftsküche Augustusburg‹ als kollektiven und selbsttragenden Ort.
Tohermes’ Praxis basiert auf einer sensiblen Analyse der Situation, auf Gesprächen und Interviews, auf dem »produktiven Abhängen« an einem Ort und mit dem aktiven Einladen von Beteiligten, Betroffenen oder Passabys. Sie unterstützt die Selbstorganisation der Menschen, die den Raum nutzen und richtet Systeme ein, um den Zugang für potenziell Nutzende zu erleichtern.
Nuriye Tohermes hat, neben des künstlerischen Studiums und einer handwerklichen Praxis, eine Ausbildung zur Prozessmoderatorin absolviert.