Das als »Stadt in der Stadt« konzipierte Wohn-,Büro- und Geschäftsgebäude »Ihme-Zentrum« in Hannover ist das größte Betonfundament Europas. Seit einigen Jahren stehen die Flächen eines ehemaligen Einkaufszentrums im Ihme-Zentrum leer.
Auf Einladung der Landeshauptstadt Hannover entwickeln Mitglieder von UVM gemeinsam mit endboss das Konzept »Invest Inn: Es rechnet sich«. Neben einem künstlerischen Nutzungsprogramm und einer Strategie zur kooperativen Planung, beinhaltet das Konzept einen Finanzierungsplan und räumlich-gestalterische Leitideen.
Das Ihme-Zentrum, im Eigentum der Civitas Property Group S.A. mit Sitz in Luxemburg bzw. der dieser zugehörigen Projektgesellschaft Projekt IZ Hannover GmbH ist Teil des undurchsichtigen Firmengeflechts des Investors Lars Windhorst.
Unser Konzept gibt dem Eigentümer des Ihme-Zentrums die einmalige Gelegenheit auf lukrative Art und Weise seinen Anteil zur Pflege an der Gemeinschaft zu leisten und etwas an die Stadtgesellschaft, von der er direkt und indirekt profitiert, zurückzugeben.
Unter dem Titel »Invest INN« soll eine Fläche im Ihme- Zentrum prozessual von unterschiedlichen Kulturakteur*innen entwickelt und bespielt werden – angelehnt an das strukturelle und ideelle Prinzip der Kunst am Bau.
In diesem Fall muss es nun folgerichtig und den Umständen geschuldet “Kunst am Investitionsobjekt” heißen (kurz KI). Unter KI verstehen wir eine Verpflichtung des Eigentümers einer exponierten Immobilie einen gewissen Anteil – um die 1 % – der Investitionskosten für KI zu verwenden.
Im Rahmen der KI wird mit »Invest INN« ein inter- und transdiziplinäres Kunst- und Kulturprogramm entwickelt, das gleichermaßen angewandt, forschend und experimentell ist. Ziel ist es ein Reallabor an Schnittstelle von künstlerischer und urbaner Praxis mit Modellcharakter aufzubauen – sowohl hinsichtlich einer zukünftigen Form der Rückgabe von privatem Profit an die Öffentlichkeit als auch bezüglich der Entwicklung neuer Formen prozesshafter Stadtentwicklung.
Wir denken, dass es aufgrund der orts- und bauspezifischen Gesamtlage des Projekts unbedingt Sinn ergibt, die künstlerische Praxis, Forschung und Programmatik auch auf eine urbane Praxis, Forschung und Themensetzung auszuweiten. Die in diesen und anderen Kontexten nahezu unvermeidbare kulturelle Aufwertung der Immobilie wird so um Erkenntnisse und Strategien der Stadtforschung bereichert und kritisch begleitet.
Das »Invest INN« bietet Freiraum für innovative künstlerische und urbane Forschung und stellt die Frage nach Möglichkeiten der gemeinwohlorientierten Investitionspraxis.